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MESSE/064: Internationale Automobilausstellung (IAA) - Schattenblick berichtet, Teil 4 (Gerhard Feldbauer)


Schattenblick berichtet von der 65. Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt/Main

Daimler und Renault-Nissan verstärken ihre weltweite Zusammenarbeit

von Gerhard Feldbauer, 13. September 2013



Wie die Vorstandsvorsitzenden von Daimler und Renault-Nissan während der 65. Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt/Main informierten, komme die Kooperation ihrer beider Unternehmen rasch voran und nehme zunehmend globalen Charakter an. Die deutsch-französisch-japanische Partnerschaft begann im April 2010 mit drei Projekten, die hauptsächlich einen europäischen Fokus hatten. Seitdem sei das Projektportfolio auf zehn wichtige Projekte angewachsen und umfasse nun auch Initiativen in Nordamerika und Japan. Darüber hinaus arbeiten die relevanten Geschäftseinheiten beim Austausch von Best-Practice und anderen Formen der Kooperation zusammen.

© Daimler

Nehmen Synergien in allen Schlüsselmärkten in den Blick: Dr. Dieter Zetsche, Vorsitzender des Vorstandes der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars, mit Renault-Nissan Chairman und CEO Carlos Ghosn beim Pressegespräch zum Stand der Kooperation auf der IAA in Frankfurt.
© Daimler


Blick auf Synergien in allen Schlüsselmarken

"Während sich unsere ursprüngliche Zusammenarbeit stark auf europäische Projekte fokussierte, nehmen wir nun Synergien in allen Schlüsselmarken in den Blick", sagte der Renault-Nissan Chairman und CEO Carlos Ghosn gegenüber Pressevertretern. Die größten Skaleneffekte seien immer global.

"Wir werden auch weiterhin neue Projekte auswählen, die für alle Partner und - das ist das Wichtigste - auch für unsere Kunden sinnvoll sind", so Daimler-Chef und Leiter Mercedes-Benz Cars, Dieter Zetsche.


Gemeinsame Produktion von Mercedes-Benz 4-Zylinder-Benzinmotoren in Decherd (Tennessee/USA)

Als gutes Beispiel dafür, wie stark die Partner von der Zusammenarbeit profitieren, nannten die Unternehmenschefs die gemeinsame Produktion von Mercedes-Benz 4-Zylinder-Benzinmotoren in Decherd (Tennessee/USA). Knapp eineinhalb Jahre nach dem Spatenstich im Mai 2012 ist das Werksgebäude für die gemeinsame Produktion von Mercedes-Benz 4-Zylinder-Benzinmotoren mittlerweile fertiggestellt worden. Aktuell werden dort die Produktionsanlagen eingerichtet; der Anlauf der Produktion folgt planmäßig von Mitte 2014 an. Die in Decherd produzierten Motoren sollen von diesem Zeitpunkt an in der Mercedes-Benz C-Klasse, die im Daimler-Werk in Tuscaloosa (Alabama/USA) produziert wird, sowie für neue Produkte von Infiniti eingesetzt werden.

Auch die gemeinsamen Entwicklungsarbeiten für eine gemeinsame neue Drei- und Vierzylinder-Benzinmotorenfamilie mit Turbolader und Direkteinspritzung schreite voran. Die Motoren verfügten über modernste Technologien mit deutlich verbessertem Kraftstoffverbrauch.

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Dr. Annette Winkler, Leiterin smart präsentiert eine Studie des smart fourjoy.
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Der neue Infiniti Q50

Als ein weiteres Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit bei der Motorenentwicklung wurde der neue Infiniti Q50 genannt, der im Frühjahr in Genf vorgestellt wurde und von Herbst an in den Verkauf gehen soll. Es ist das erste Infiniti-Fahrzeug, das über einen Antriebsstrang, bestehend aus Dieselmotor und Automatikgetriebe, aus der Zusammenarbeit mit Daimler verfügt.

Die ersten Fahrzeuge aus der Kooperation sind bereits auf der Straße - so der Kleintransporter Mercedes-Benz Citan. Darüber hinaus bietet Infiniti ab 2015 ein Fahrzeug an, das Komponenten aus der Kompaktwagen-Architektur von Daimler nutzen wird. Diese Komponenten werden markenspezifisch eingesetzt. Das Konzeptfahrzeug Q30 ist erstmals auf der IAA zu sehen.


Projekte im Nutzfahrzeuggeschäft

Auch im Nutzfahrzeuggeschäft gehe die Zusammenarbeit weiter. Geplant sei, dass die zu Daimler Trucks Asia gehörende Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation (MFTBC) mit dem Nissan-Transporter NV350 Urvan beliefert wird. Er soll unter der Marke Mitsubishi Fuso in ausgewählten Exportmärkten verkauft werden.

Diese Form der strategischen Belieferung werde bereits seit Anfang 2013 auch bei leichten Lkw - dem Fuso Canter Guts (Nutzlast 2,0t) und dem NT450 Atlas (Nutzlast 1,5t) - erfolgreich umgesetzt, um das jeweilige Produktportfolio auf neue Segmente ausweiten zu können. Dabei belaufe sich der gegenseitige Lieferumfang auf 1.300 Einheiten für den japanischen Markt.


smart/Twingo-Projekt

Planmäßige Fortschritte mache auch das smart/Twingo-Projekt. So laufen derzeit die Produktionsvorbereitungen für den neuen Zweisitzer-smart bei smart in Hambach (Frankreich) und den Viersitzer-smart sowie Renault-Twingo Nachfolger im Renault-Werk in Novo Mesto (Slowenien) auf Hochtouren. Die Markteinführung der Fahrzeugvarianten ist in der zweiten Jahreshälfte 2014 geplant. Die neue Generation des smart und des Renault-Twingo werden auf Basis einer gemeinsamen Architektur entwickelt, bleiben aber eigenständige Produkte mit unverwechselbarem Markengesicht. Ein Showcar des neuen smart-Viersitzers ("smart fourjoy") ist an diesem Montag auf der IAA vorgestellt worden.

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Quelle:
© 2013 by Gerhard Feldbauer
Mit freundlicher Genehmigung des Autors


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. September 2013